Geschichte des Skisports in Geyer
Das Skilaufen und Skispringen hat in Geyer eine mehr als 100-jährige Tradition. Die exponierte Höhenlage (590 – 750 m über NN), das ausgedehnte Waldgebiet der „Geyerschen Platte“ und die sich nach Süden öffnenden Täler waren von jeher gute Rahmenbedingungen mit relativer Schneesicherheit. Diese nutzten schon unsere Vorfahren, seit der Ski aus Norwegen kommend im Erzgebirge bekannt wurde.
- Bereits 1919 trafen sich Wintersportler zum gemeinsamen Skilauf, erste Wettkämpfe wurden organisiert.
- 1921: Gründung einer Wintersportvereinigung mit 15 Gründungsmitgliedern im November 1921, zunächst als Unterabteilung des Erzgebirgsvereins (per 31.12.1921 = 26 Mitglieder).
- Im Januar 1922 fand bereits der „3. Ski- Wettlauf“ mit 80 Nennungen statt.
- Der Bau der Max Liesche Schanze 1924 im Greifenbachtal ist Beleg für den Tatendrang der Vereinsmitglieder und von der Faszination vom aufkommenden Skispringen.
- Die Schanzenweihe fand unter großer Anteilnahme der regionalen und überregionalen Öffentlichkeit statt. Geyer entwickelte sich zu einem anerkannten Wintersportzentrum. Eine attraktive Schanzenanlage, gut geeignete Langlaufstrecken, eine Piste für Abfahrts- und Torlauf und ein Team engagierter, kompetenter Organisatoren, Helfer und Kampfrichter waren die Grundlage, dass in den Folgejahren zahlreiche regionale und überregionale Wettkämpfe nach Geyer vergeben wurden.
- Auch das gesellige Zusammensein im Verein nach getaner Arbeit wurde gepflegt, die Zusammenkünfte wurden von den Mitgliedern angenommen und waren Impulse für den weiteren Mitgliederzugang, wie Dokumente belegen.
- Der 2. Weltkrieg und seine Folgen bedeutete auch für den Skisport in Geyer eine Zäsur.
- Unmittelbar nach Kriegsende begannen engagierte Sportfreunde unter Federführung des Sportfreundes Hans Lippmann das Vereinsleben wieder zu aktivieren. Der Trainingsbetrieb und erste Wettkämpfe wurden 1946 organisiert. Mit der Gründung der Sportgemeinschaft (SG) Geyer im Jahre 1948 etablierte sich auch eine Sparte Wintersport.
- Bereits 1949 starteten die Sportfreunde Arno und Ernst Dietz zu den ersten DDR – Meisterschaften in Schierke und konnten Podestplätze erkämpfen. Ihre Erfolge auch in den Folgejahren trugen wesentlich zur Popularität des Skisports unserer Region bei.
- In den 50- er und 60- er Jahren entwickelte sich der Skisport in Geyer wieder auf breiter Basis. Der Trainingsbetrieb etablierte sich, Sportstätten konnten dank staatlicher Mittel rekonstruiert und erweitert werden. Regionale und überregionale Wettkämpfe wurden erfolgreich durchgeführt, eine Vielzahl Winterwettkämpfern schafften den Sprung zum Leistungssport und starteten auf nationaler und internationaler Ebene wie Christine Söldner/ Nestler, Jahn Fiedler u. a.
- Eine Vielzahl Ehrenamtliche wirkten als Trainer, Betreuer, Techniker, Helfer sowie in Leitungsfunktionen und bildeten die Basis für die erfolgreiche Vereinsentwicklung auch in den Folgejahrzehnten. Geyer entwickelte sich zu einem bedeutenden Trainingszentrum des nordischen Skisports im Erzgebirge.
- 15.06.1990: Neugründung als „Skisportverein Geyer e. V.“ nach bürgerlichem Recht.
- 1990 bis zur Gegenwart: Entsprechend den Grundsätzen im Statut des Vereins wird ein Vereinsleben mit leistungsorientiertem Training sowie Angeboten für Breiten- und Freizeitsportler organisiert. Ergebnisse dieser Angebote sind u. a. eine steigende Mitgliederzahl (2023 ca. 300 Mitglieder), eine sich ständig verbessernde materielle Basis zur Absicherung des Trainings- und Wettkampfbetriebes auf der Basis einer soliden Finanzlage. So erfolgte in diesem Zeitraum eine kontinuierliche Wartung, Werterhaltung und technische Vervollkommnung der Sportstätten, wie der „Hans Lippmann – Wettkampfstätte“ im Greifenbachtal und der Skirollerstrecke am Anton-Günther-Weg. Dabei erbrachten Helfer und Sponsoren beachtliche Eigenleistungen. Ergebnis der geordneten und engagierten Trainingsarbeit in den Bereichen Langlauf und Skispringen/ Nordische Kombination ist die Verabschiedung zahlreicher Leistungsträger in zentrale Trainingszentren/ Sportschulen. Den großen Sprung zur Berufung zu Nationalkadern schafften in diesem Zeitraum: Isabel Klaus, Eric Frenzel, Terence Weber, Philipp Mauersberger und Pepe Schula.
- Das Vorhandensein von intakten geeigneten Sportstätten sowie eines engagierten Helferteams ermöglichte es dem Verein, immer wieder hochkarätige Wettkämpfe zu organisieren und erfolgreich durchzuführen.
Stand: Juni 2023